Platzanfrage
Zauber-Stern

Zauberwald

Aufenthalt im Wald

Nimm ein Kind an die Hand und lass dich von ihm führen. Betrachte die Steine, die es aufhebt und höre zu, was es dir erzählt. Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt, die du längst vergessen hast.

In der heutigen Zeit In der Kinder mit dem ständigen Leistungsdruck der Umwelt konfrontiert sind und die Kinder die Natur nicht mehr hautnah miterleben können, ist es umso wichtiger, den Kindern einen geeigneten Lebensraum in der Natur zu bieten. Der Wald und allgemein die Natur, bietet den Kindern eine neue Umgebung, welche sie neu wahrnehmen können. Sie bekommen so die Möglichkeit, selbstständig zu forschen und sich selbst zu entfalten, zu entdecken und zu experimentieren-, mit und in neuen Gegebenheiten (neues Material, andere Umstände, etc.) Durch das Näherbringen von moralischen und ethischen Werten in der Natur, wird ihnen die Vielfältigkeit aufgezeigt, vermittelt und nähergebracht, dadurch erhält der gemeinsame Waldplatz Wertschätzung und Anerkennung von den Kindern. Der Wald bietet den Kindern eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten. Die Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf und erleben den Wald spielerisch. Durch die Natur wird die Gesamtentwicklung der Kinder gefördert, da diese für die Gesundheit, den Körper und das Wohlbefinden von grosser Bedeutung sind. Durch den Kontakt mit der Natur, haben die Kinder zudem die Möglichkeit, aufgestauten Stress loszulassen und sich zu entfalten und neue wie auch eigene Erfahrungen zu sammeln. Aus einem Baumstumpf wird ein Zwergenhaus gebaut welches mit Moos, Stöcken und Steinen liebevoll gestaltet wird. Naturmaterialien werden zu Mobile umfunktioniert, welche für die kleinen zur Einschlafhilfe genutzt werden können. Im Wald haben die Kinder die Möglichkeit zu rennen, klettern und sich auszutollen. Natur zu erleben ist die Grundlage für umweltbewusstes Handeln. Kinder, welche die Natur mit allen Sinnen erfahren, entwickeln Achtung und Respekt für ihre natürliche Umgebung. Eine verantwortungsbewusste Einstellung äussert sich durch konkretes Handeln. Kinder können bereits aktiv etwas für die Umwelt tun sei es ein Winterquartiert für Kleintiere zu bauen oder Mithilfe beim Sorgetragen des Rastplatzes.

Lernziele

Die Kinder lernen Respekt und Achtung gegenüber der Natur und Lebewesen kennen (Bäume, Pflanzen, Tiere). Auch das Beobachten der Natur und dessen Geräuschen fördert den Auditiven Sinn. Ziel ist es, die Kindergruppe in ihrem Entwicklungsstand zu fördern und auf Bedürfnisse einzugehen.

Wir halten uns an die vier ebenen der Waldpädagogik fest. Dieses Modell hilft, das Kind auf dem Weg zu seiner Beziehung zur Natur professionell zu beobachten und zu begleiten. Es kann als Planungshilfe und Reflexionsinstrument genutzt werden. Die Naturbegegnungen des Kindes gliedern sich in vier Ebenen, die jeweils voneinander abhängig sind und aufeinander aufbauen. Die erste Ebene bildet das Fundament und wird intensiv gelebt.

Ebene: Ankommen in der Natur spielerisch – und sinnlich

Das Kind macht basale, lustvolle und spielerische Erfahrungen mit allen Sinnen. Mit Begeisterung weckenden Spielen wird das Kind an den Lebensraum Wald herangeführt, um so die Natur intensiv kennenzulernen. Das Kind erlebt sich auf vielfältigste Weise in der Natur. Es bewegt sich sicher im Wald, rutscht einen Hang hinunter, spürt die Wärme der Luft, riecht die feuchte Erde und entwickelt nach und nach eine liebevolle Bindung an den Wald. Das Kind spielt mit und in der Natur. Es begegnet der Natur auf positive und emotionale Weise und kommt langsam im Erlebnisraum an. Erwartungen an Sachkenntnisse stehen nicht im Raum. Für diese erste Ebene ist eine sich wiederholende Tagesstruktur wichtig, diese gibt dem Kind Orientierung und Halt. Am Morgen begrüssen wir den Wald, singen passende Lieder zum Wetter und geben den Plätzen eigene Namen. Die Naturpädagogin schafft eine Basis der Vertrautheit in der unstrukturierten Umgebung und gibt dem Kind Gelegenheit, sich im neuen Umfeld wohlzufühlen und die anderen Kinder kennen zu lernen.

Ebene: Kennenlernen der Natur, entdecken und erforschen

Die zweite Ebene ist geprägt von einem forschenden und entdeckenden Charakter. Das Kind „macht“ etwas mit der Natur, verändert sie, spielt mit ihr, beginnt sich Sachwissen anzueignen und erkennt Zusammenhänge. Durch das Wissen über die Natur kann das Kind besser mit Ängsten und Unsicherheiten umgehen. Dies ermöglichten positive Erfahrungen und das Lernen in der Natur. Das Kind sammelt Bucheckern, sortiert diese und entdeckt den schmackhaften Kern darin. Springt ein Kind in eine Pfütze, spritzt es auf alle Seiten und es wird nass. Der Wasserspiegel senkt sich und das Kind erlebt einfache physikalische Zusammenhänge. Eine Hummel zieht die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich. Wohin fliegt sie und was macht sie in diesem Erdloch? Das Kind kann sehen, wie die Hummel mehrmals in diesem Erdloch verschwindet, sie muss hier wohl wohnen. Gemeinsam mit der Naturpädagogin schlägt es in Büchern nach, in was für Behausungen Tiere leben. Im freien Spiel entdeckt das Kind vielfältigste Phänomene der Natur. Die Naturpädagogin kann gezielt Aspekte aufgreifen und vertiefen. Auf dieser Ebene kann sie durch das eigene Interesse und Begeisterung das Kind aufmerksam machen und dessen Neugierde wecken. Oft gehen das Kind und die Naturpädagogin gemeinsam einer spannenden Spur nach. Fragen werden gestellt und Antworten finden sich gemeinsam. Die Naturpädagogin bringt Methodenkenntnisse ein und lässt Raum und Zeit für individuelle Erkenntnisschritte. Der Gebrauch von Werkzeug kann zusätzlich als Zugang zum Entdecken der Natur dienen. Das Kind hackt in der Erde und entdeckt dabei die feinen Wurzeln einer Tanne. Ein weiterer Zugang zur Natur auf dieser Ebene ist das Erlernen von Handwerkstechniken und Outdoorskills wie Kochen, Farben herstellen, Weben, Schnitzen und Filzen. Werden Brennnesseln zu Chips, eine Handvoll Brombeeren zu blauer Malfarbe, Wiesengräser zu einem Webbild oder ein Haselstecken zu einem Zauberstab verarbeitet, geschieht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Naturmaterial.

Ebene: Sich einlassen auf die Natur, kreativ und fokussiert

Auf dieser Ebene ändert sich das Verhältnis. Bis anhin hat das Kind „mit der Natur gemacht“. Jetzt lässt es sich so weit ein, dass „die Natur mit ihm macht“. Sinnliche Erfahrungen werden gezielt vertieft. Das Kind fängt mit der Zunge die ersten Schneeflocken ein. Es streckt sein Gesicht den Schneeflocken entgegen und spürt die Kälte und die zarte Berührung. Eine vertiefte sinnliche Wahrnehmung kann durch das Fokussieren auf oder Ausblenden von einzelnen Sinnen geschehen. Dies findet meist in angeleiteten Sequenzen statt. Beispiele sind ein Barfussweg, Tastspiele oder das Lauschen eines Vogelkonzertes. In einem kreativen Prozess interagieren Kind und Natur miteinander. Das Kind gibt einem alten Baum mit Lehm ein Gesicht. Ein herunterfallendes Blatt wird zum Bart. Ein Astloch wird entdeckt und wandelt sich zur Nase. Kreative Aspekte finden sich häufig im freien Spiel, wenn das Kind mit Naturmaterialien gestaltet. Es entsteht ein Gefühl des „sich Einlassens“ auf die Natur und des „Natur in sich Hereinlassens“. Dies kann zu einem Flow-Erlebnis führen. Das Kind ist vertieft im gegenwärtigen Moment.

Ebene: Sich identifizieren mit der Natur, meditativ und emotional berührt

Das Kind erlebt sich als Teil der Natur und identifiziert sich mit ihr. Zeit und Raum lösen sich auf. Es fühlt sich tief mit der Natur verbunden und in ihr geborgen und aufgehoben. Diese Identifikation geschieht in einer meditativen Begegnung mit der Natur oder in einem intensiven spielerischen Eintauchen. Wenn das Kind auf dem Boden liegt und staunend den Blick nach oben richtet oder auf einem Baum sitzt und sich selber völlig vergisst, dann löst sich die Grenze zwischen dem Ich und der Natur auf. Ein intensives Gefühl von Geborgenheit, Glück und Liebe stellt sich ein. Das Kind schlüpft in seinem Spiel oft in Naturgestalten: So kann es als Windkind über die Wiese fliegen und fühlt sich getragen und stark. Gemeinsam mit dem heulenden Sturm erhebt es seine Stimme und wird wild und frei. Glücklich und erschöpft legt es sich in die Wiese und spürt seinen Atem. Das Kind findet tiefe Naturbegegnungen im freien Spiel. Es ist auch möglich, dass die Naturpädagogin eine Meditation anleitet und das Kind diese Ebene unterschiedlich tief erlebt. Das Kind kann angeregt werden, einen alten Baum zu besuchen, sich um einen Baumfreund zu kümmern, ein Zwiegespräch mit ihm zu führen und mit ihm eins zu werden. Starke positive Emotionen charakterisieren die 4. Ebene und werden zu lebenslangen Schätzen, aus denen fürsorglicher Umgang mit der Natur entsteht.

Tagesablauf

07:00 Kinder in Empfang nehmen und ins Freispiel begleiten.
07:30 Die Kinder setzen sich an den Tisch für das gemeinsame Frühstück.
08:15 Die Kinder haben noch Zeit, ihr Frühstück zu beenden,

während der Tisch allmählich abgeräumt wird.

08:15- 09:00 Die Kinder putzen sich nach dem Frühstück die Zähne und gehen anschliessend ins Freispiel.
09:00- 09:15 Die letzten Kinder werden in Empfang genommen. Das Aufräumen wird mit einem Lied begleitet.
09:15- 09:40 Der Morgenkreis ist ein wichtiger Start in den Alltag für die Kinder. Nach dem Morgenkreis essen wir das Znüni
09:40-10:00 Wir ziehen uns dem Wetter entsprechend an und machen uns auf den Weg in den Wald.
10:45- 11:00 Ankunft im Wald. Wir sammeln uns für das Begrüssungsritual im Wald und verteilen anschliessend die Tagesaufgaben.
11:00 Wir beginnen mit der Zubereitung des Mittagessens, und wenn es das Programm erlaubt, können die Kinder gerne mithelfen.
11:00-12:00 Die Kinder erhalten ein Spielangebot. Sie dürfen aber auch ins Freispiel gehen.
12:00 Wir essen gemeinsam das Mittagessen.
12:45- 13:30 Die Kinder machen einen erholsamen Mittagsschlaf auf dem Waldboden oder im Pfadiheim.
13:30- 14:00 Die Kinder stehen langsam wieder auf. Es gib eine Trinkrunde, windeln werden gewechselt, im Sommer werden sie noch eingecremt.
14:00- 15:15 Wir gestalten eine Nachmittagssequenz.
15:15- 15:45 Zvieri Zeit
15:45-16:30 Nach dem Zviere räumen wir gemeinsam auf und machen uns auf den Weg Richtung Kita.
16:30- 16:45 Wir kommen in der Kita an. Die Kinder werden, wenn nötig umgezogen und gehen anschliessend ins Freispiel über.
16:30-18:30 Das Team räumt auf und packt das Material für den nächsten Tag. Die restliche Zeit wird genutzt, um die Hausarbeiten zu erledigen, wobei die Kinder mithelfen dürfen. Die Kinder werden langsam abgeholt und gehen nach Hause.